Unzählige Personen sind seither diesem Weg gefolgt. Im Zentrum der spirituellen Praxis steht das genaue Erforschen des Geistes u.a. mit Hilfe meditativer Zugänge.
Diese Forschungsreise ist eng verbunden mit dem Kultivieren von Liebe, Mitgefühl, (Mit-)freude und Gleichmut, da diese Qualitäten mit der Praxis auf natürlichem Wege mehr und mehr zum Vorschein kommen.
Buddhismus ist eine Lebenspraxis. Das Studium der buddhistischen Schriften (Dharma) ist sehr hilfreich als Stütze und Richtlinie. Gleiches gilt für direkte Unterweisungen und Übertragungen von buddhistischen LehrerInnen. Um jedoch die dem Geist innewohnenden Qualitäten zu verwirklichen, ist es notwendig, die aufgezeigten Wege kontinuierlich zu üben.
Der Meditation als Übungsmethode kommt im Buddhismus hierbei eine sehr wichtige Rolle zu. Die Meditation ermöglicht es in einem ersten Schritt, den Geist ruhiger werden zu lassen. Dies ist im Buddhismus jedoch kein Selbstzweck, oder finales Ziel.
Mit Hilfe eines ruhigeren Geistes haben wir z.B. die Möglichkeit, tieferliegende Denkmuster zu erkennen und wenn nötig in weiterer Folge auch zu entspannen und aufzulösen.
Ziel der Meditation ist es somit nicht, einfach nur ruhig und gelassen zu werden, sondern zu erkennen, wie unser Bewusstsein tatsächlich funktioniert.
Zum einen können dabei Muster, die Leiden (dukkha) für uns und andere verursachen, Stück für Stück aufgelöst werden. Zum anderen können sich Erkenntnisse und Einsichten vertiefen, die uns dem eigentlichen Sinn und Wesen von Vergänglichkeit (anicca) und Nicht-Selbst (anatman) näher bringen.
Dies ist keine intellektuelle Übung, die man rein aus Büchern lernen kann. Es ist vielmehr eine Übung des unmittelbaren Erlebens, weshalb die meditative, nicht auf dem Intellekt basierende Praxis so zentral ist.
Dem Buddhismus wird vielfach vorgeworfen, dass Meditation eine Abkehr von der Welt darstellt. Dies ist ein Missverständnis.
Zeiten des (meditativen) Rückzugs sind aus buddhistischer Sicht sehr nützlich und notwendig. Die Betonung auf die meditative Praxis im Buddhismus bedeutet jedoch kein Plädoyer für einen (permanenten) Rückzug aus dem Alltagsleben.
Im Gegenteil: Die in der Meditation gewonnenen Einsichten sind für unser Alltagsleben von hohem Wert. Sie können u.a. helfen, festgefahrene Verhaltens - und Denkmuster zu entspannen, das Mitgefühl für sich und andere zu steigern und insgesamt „lebendiger“ im Umgang mit der Welt zu sein.